An der was? Oder besser gefragt: An der watt? Richtig, am Watt befinden wir uns derzeit! Genauer gesagt in Westerdeichstrich in der Naehe von Buesum haben wir uns mit einer befreundeten Familie ein schnuckeliges Reetdachhaeuschen mit Sauna gemietet. Die Kinder waren Mittwoch frueh zuallererst heiss darauf, den Pool zu dem wir Zugang haben zu testen. Nach dem Geplansche spannten wir den Fahrradanhaenger hinter Daniels Mountainbike und schwangen uns auf die Saettel. Unser erster Familienausflug mit dem Rad! Auf dem Weg nach Buesum wurde die Zwergin schoen warm eingemuemmelt hinten im Haenger sanft in den Schlaf geschaukelt. In Buesum war das Meer gerade verschwunden und wir stiefelten ein wenig durchs Watt und schauten uns dann die kleine Innenstadt an. Hier genehmigten wir uns dann leckere Waffeln oder Crepes und heisse Schokoladen – oder diejenigen unter uns die noch nicht durchgefroren waren auch einen Eisbecher. 😀 Abends liessen wir den Tag noch mit lecker gekochtem Essen und Kartenspielen ausklingen und fielen totmuede ins Bett. Ausser die Zwergin, die hatte ja schoen waehrend der Radtour geschlummert… der fiel das Einschlafen schwer. Wenigstens schlief sie dann am naechsten Morgen umso laenger. Nach dem ausgiebigen Fruehstueck brachen wir auf nach Sankt Peter – Ording. Die Maenner wollten sich einer Herausforderung stellen und die Strecke von 34km per Fahrrad zuruecklegen. Wir fuenf Frauen fuhren aber lieber mit dem Auto. Ziel sollte das “Robbarium” sein. Leider waren wir von diesem etwas enttaeuscht. Es war mehr ein Tierpark mit einem Robbenbecken – in dem man aber leider kaum etwas sah, weil das Wasser sehr trueb war. Was eigentlich loeblich ist, da es eben reines natuerliches Meerwasser ist. Dennoch etwas schade und einfach nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. Wir schauten uns dafuer die anderen Tiere an. Es war nett, wenn auch nicht besonders spektakulaer. Danach wollten wir noch an den beruehmten Strand von Sankt Peter- Ording ansehen. Leider scheiterte dies an einem Kommunikationsproblem. 😀 Da wir mit unterscheidlichen Gefaehrten unterwegs waren, brauchten wir ja einen Treffpunkt. Was liegt da naeher als der Leuchtturm? Das Problem war “den” einen Leuchtturm gab es nicht. Es gab einen in Sankt Peter – Boehl und einen in Westerhever. Und natuerlich standen wir am Ende jeweils an den unterschiedlichen Standorten… Da es langsam spaet wurde und keiner von uns mehr Lust hatte, die anderen aufzusuchen, entschieden wir uns, uns wieder auf den Rueckweg zu machen und etwas leckeres zu kochen. Es war wohl nicht so ganz unser Tag. Aber die Kinder fanden es trotzdem schoen – das ist ja die Hauptsache. Und auch die Männer, die abends völlig ko, aber glücklich wiederkamen, hatten ein Erfolgserlebnis.
Um doch noch in den Genuss zu kommen, Seehunde zu erleben, stand für den nächsten Tag die Seehundstation Friedrichskoog auf dem Programm. Hier werden Seehunde und Kegelrobben aufgezogen. Zunächst stärkten wir uns nebenan mit leckeren Fischbrötchen, um dann die Tiere zu beobachten. Die Zwergin stand ganz fasziniert vor dem Unterwasserfenster, von wo aus man die Robben durchs Wasser gleiten sehen konnte. Auch das Informationszentrum war interessant und schön für Kinder aufbereitet.
Was wäre ein Nordseetrip ohne Drachensteigen? Richtig, da würde was fehlen. Heute war es gut windig, so machten wir uns nachmittags noch auf zum Deich. Ich schnallte mir die Kleine auf den Rücken, während der Papa versuchte, den Drachen zu zähmen. Als uns schon die Tränen vor lauter Wind das Gesicht runterliefen, packten wir wieder zusammen und wärmten uns in unserem Häuschen bei einem heißen Kakao wieder auf.
Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Kinder. Der kleinen, sowie den großen bärtigen. 😉 Da eh Regen anstand, fuhren wir in ein Kinderparadies. Die Spielhalle war so riesig und voller Angebote, dass die Kleine zu Beginn eine ganze Weile in der Türschwelle stand und einfach nur staunte. Als sie sich wieder gefasst hatte, hatten Groß und Klein den ganzen Nachmittag Spaß beim Toben, Klettern, Spielen und im Massagesessel. 😉 Danach hatten wir alle ganz schöne viele Sinneseindrücke zu verarbeiten und gönnten uns daher eine gemütliche Ruhepause.
In den letzten Tagen fielen uns oft weite Felder auf mit Kohlköpfen ohne Ende, die von Hand geerntet wurden. Auch fuhr auf den Strassen oft ein Traktor mit einer gestapelten Ladung beeindruckend großer Kohlköpfe vor uns her. Zufällig lasen wir dann, dass die Gegend bekannt sei als die “Deutsche Kohlstrasse”. Aha. Na denn sollten wir ja hier wenigstens einmal den Kohl auch probieren. Daniel entdeckte eine Gaststätte mit einem Kohl-Buffet. Klingt jetzt vielleicht nicht so nach Feinschmeckerküche, aber wir alle stehen total auf die gute Hausmannskost, und genau das hat uns auch erwartet. Es gab eine große Auswahl, war wirklich lecker und zu einem fairen Preis. Ein super Abschluss unserer Nordseereise!
Sonntag früh frühstückten wir noch in aller Ruhe und fingen dann an, aufzuräumen und die Autos zu beladen. Wir hatten den Plan, evtl. auf der Rückfahrt noch einen Abstecher in Hamburg zu machen, damit die kleine Zwergenmaus eine Pause während der langen Fahrt hat. Da sie aber erst kurz vor Hamburg aufwachte und noch so schön zufrieden war, fuhren wir doch an Hamburg vorbei. Da meldete sich unser Navi mit einem alternativen Routenvorschlag, da es auf unserer Strecke scheinbar einen Stau gab. Die neue Strecke führte an Bremen vorbei. Kurzerhand fiel die neue Wahl für einen Zwischenstopp auf diese Hansestadt. Zuerst suchten wie die Bremer Stadtmusikanten. Wie so oft – die berühmten Statuen stellt man sich immer total beeindruckend vor – und dann sind sie nur winzig klein. Naja. Weiter zog es uns ins “Schnoor”, einem hübschen Altstadtviertel mit engen Gässchen und vielen kleinen, original erhaltenen Häuschen. In einer süßen Teestube kehrten wir ein und gingen dann wieder zu unsrem Auto zurück. Das war ein wirklich netter Spaziergang und die kleine Maus war passend wieder müde, um die restliche Fahrt nach Hause weiter zu verschlafen. 🙂
Klingt nach einem perfektem Herbsturlaub – sehr schön 🙂